Rohrreinigung – chemikalien vs. Haushaltsmittel

Verstopfte Rohre – wer kennt das nicht? Kaum ein Abfluss im Haushalt bleibt im Laufe der Jahre davon verschont. Lange Haare und Seifenreste in Badewanne und Dusche, Essensreste im Abfluss der Küchenspüle. Aber auch Ablagerungen von Kalk, der sich nun einmal mehr oder weniger in unserem Leitungswasser befindet, kann im Laufe der Zeit zu Verstopfung und Verengung des Rohrsystems führen. Ebenso führen Fette und Öle häufig zu Verklumpung im Abfluss. Besteht die Verstopfung länger, kann es anfangen übel zu riechen und eine Rohrreinigung wird dringend nötig.

Rohrreinigung mit chemischen Mitteln

Wer im Haushalt bei der Reinigung die Chemiekeule schwingt, lebt nicht ganz ungefährlich. Viele Mittel zur Rohrreinigung enthalten reizende, wenn nicht sogar ätzende Inhaltsstoffe, die die Haut und im schlimmsten Fall sogar die Atemwege angreifen. Doch auch das Rohrleitungssystem kann unter Umständen starke Beschädigungen durch zu aggressive Reiniger davon tragen.

Abflussreiniger bekommt man im Handel in vielen verschiedenen Variationen: flüssig, als Gel oder auch als Granulat. Doch hier ist äußerste Vorsicht geboten! Chemische Mittel können zwar für den Moment Abhilfe schaffen, aber auch nur, wenn Sie richtig angewendet werden. Werden Sie überdosiert oder wirken sie zu lange ein, können die Rohre, vor allem Kunststoffverrohrungen schnell Schaden nehmen. Die Reiniger können unter Umständen verklumpen oder hart wie Beton werden und den Schaden sogar vergrößern, statt ihn zu beseitigen. Manche Rohrreiniger werden in Verbindung mit Wasser kochend heiß – werden sie hierbei überdosiert, schäumen sie auf und können die Rohre zum Bersten bringen. Bei unsachgemäßer Handhabung kommt dem Laien eine sprudelnde heiße Chemiefontäne entgegen, die im schlimmsten Fall auch zu körperlichen Verletzungen, Verätzungen oder Verbrennungen der Haut und insbesondere der Hände und des Gesichts führen können.

Haushaltsmittel bei verstopften Rohren

Verstopfte Rohre sind ein Gräuel. Doch statt zu ätzenden Chemikalien zu greifen, können auch simple Haushaltsmittel Abhilfe schaffen. Sollte ein Durchspülen mit kochendem Wasser nicht helfen, kann man davon ausgehen, dass etwas im Abfluss festsitzt, das sich nicht so einfach wegspülen lässt. Doch vor dem Griff zur Chemiekeule können zunächst Mittel ausprobiert werden, die in der Regel jede Hausfrau in ihrer Küche besitzt.

Der erste Griff ist in der Regel die berühmte Saugglocke, welcher auch Pömpel genannt wird. Während der Überlauf abgedeckt wird, kommt die Saugglocke direkt über dem Ausguss zum Einsatz. Durch schnelles Auf- und Abdrücken entwickelt sich ein Unterdruck, welcher die Verstopfung im Rohr löst und das Wasser wieder wie gewünscht abfließen kann.

Auch Großmutters Trickkiste hält einige Mittel bereit, mit welchen sich Rohrverstopfungen lösen lassen. Essig ist ein Wundermittel in vielerlei Hinsicht. Er eignet sich hervorragend zum Lösen von Kalk und neutralisiert üble Gerüche, welche aus dem Abfluss steigen. In Kombination mit Backpulver soll Essig sogar zu einem wahren Reinigungsgenie der Rohre werden. Zunächst wird 1–2 Päckchen Backpulver in den Ausguss gestreut, danach eine halbe Tasse Essig hinterher gekippt. Die Mischung fängt nach kurzer Zeit zu sprudeln an. Sobald die Geräusche in den Rohren verstummen, lässt man heißes Wasser nachlaufen und die Rohre dürften wieder frei sein. Ein weiterer Geheimtipp ist Kaffee. Bei leichten Verstopfungen der Rohre lässt man einfach getrockneten Kaffeesatz in den Ausguss rieseln. Nach kurzem Einwirken wird mit heißem Wasser gut nachgespült und die Rohre sind wieder frei.

In letzter Not

Wenn alle Bemühungen und im Haushalt vorrätigen Mittel nichts mehr helfen, bleibt am Ende noch immer die Möglichkeit, den Siphon des Abflusses zu entfernen und zu reinigen, bevor zu aggressiven Chemikalien gegriffen werden muss. Meist kommt hier eine Verklumpung aus Haaren, Kalk, Fetten und anderen Beimengungen zum Vorschein. Dieser Klumpen kann über den Hausmüll entsorgt werden und die Rohrverstopfung ist erst einmal für geraume Zeit sicher beseitigt. Sollte die Verstopfung wider Erwartens bereits tiefer im Rohrsystem feststecken, helfen im Baumarkt erhältliche Spiralen, auch dieses Problem umweltschonend und vor allem ungefährlich für die Gesundheit zu beseitigen.

Fazit

Bevor man aus Zeitmangel oder Unwissenheit zu teuren und mitunter hochgefährlichen Chemikalien greift, um eine Rohrverstopfung zu beseitigen, sollte man zuerst die Möglichkeit der o.g. Tipps probieren. Dies danken nicht nur die Rohre, sondern auch die Gesundheit und die Umwelt – denn schließlich läuft auch der Abflussreiniger aus dem Chemielabor wieder in unser Trinkwassersystem.

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